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 NL-Hold`em Poker

Autoren: Florian Achenbach
Verlag: Heel

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


"Vom Küchentisch zum Final-Table!" - das klingt doch gar nicht mal nach einer ganz unangenehmen Situation. Florian Achenbach möchte Amateurpokerspielern zum Turniererfolg verhelfen und gehört zu den deutschen Autoren, die den Notstand in der deutschen Pokerliteratur zum Anlass genommen haben, mit deutschsprachigen Büchern gegenzuhalten, die sich jetzt aber auch mit den neuerdings übersetzten amerikanischen Klassikern der Pokerschwergewichte Dan Harrington, David Sklansky und auch Phil Gordon herumschlagen müssen.

Achenbach hat alles in dieses Buch gepackt, was man fürs No-Limit Hold’em Poker so braucht: Er beginnt mit den Grundlagen, erklärt die Regeln und die wichtigen Worte, erklärt, was ein Image am Tisch ist und wie man es herausfindet.
Dann geht es mit den wichtigsten Informationen über das Spiel vor dem Flop los, Starthände werden in Gruppen eingeteilt, und dann geht es auch gleich um das Spiel nach dem Flop, mit allen Waffen wie Check-Raise, Slowplay und Semi-Bluff.
Darauf folgt eine Anleitung des Handreading, also wie man herausfindet, was der Typ da gegenüber in seinen Karten hat. Erst danach erklärt Achenbach den meistens überbewerteten Bluff. Der kann nämlich ohne eine gute Analyse der gegnerischen Karten gar nicht funktionieren.
Die abschließenden Kapitel behandeln dann das Spiel am Ende eines Turniers, das Heads-Up gegen nur noch einen Gegner, wie man mit verschiedenen Gegnern auf unterschiedliche Art umgeht und es gibt auch einen kleinen Schlenker zum Internetpoker.

Florian Achenbach schreibt kompetent, gibt jede Menge Beispiele im Harrington-Stil, um die Einzelteile seiner Konzepte zu erklären, kümmert sich mehr um die Reaktion auf andere Spieler als um das technisch richtige Poker. So weit, so richtig. Nur leider nicht so wirklich gut. Denn das durchaus vorhandene Wissen wird so gedrängt serviert, dass man ganz gut nicht daraus schlau wird. Außerdem geht sämtliche Tiefe verloren, ein zu kleiner Teil des komplexen Spiels wird abgehandelt.
Wenn man die "Harrington on Hold’em"-Reihe gelesen hat, dann wird man in diesem Buch die große Ähnlichkeit nicht nur bei den Beispielen, sondern auch bei der Gesamtausrichtung bemerken. So kommt dieses Buch ein bisschen wie Harrington light daher, und da der Meister selbst nun übersetzt ist, wofür braucht man die Zusammenfassung?
Nein, ein schlechtes Buch ist dieses "NL-Hold’em Poker" auch nicht. Da steckt eine Menge drin und da ist nichts bei, was aus Sicht der großen Autoren wirklich falsch wäre. Die Beispiele sind gut gewählt, man versteht das Prinzip, und wenn man dann auch noch viel Praxis sammelt, kann man mit den Tipps von Florian Achenbach auch viel anfangen. Wer aber die Herren Sklansky und Harrington in seinem Bücherschrank stehen hat, der braucht Herrn Achenbach nicht.
Ein gutes Buch für den ambitionierten Anfänger, nicht wirklich so gut für den ambitionierten Amateur. Der sollte sich eher bei den Originalen mit Literatur eindecken.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Mai 2007 | ISBN: 9783898807449 | Preis: 14,95 Euro | 240 Seiten | Sprache: Deutsch

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